Rezension: „Der Kuss des Todes“ – Whitley Strieber (©1981, Auflage 2002)

Übersicht

  1. Buchdaten
  2. Kurzinhalt
  3. Meine Meinung zum Buch
  4. Hinweis zur Rezension
  5. Lust, über das Buch zu reden?

1. Buchdaten

Titel: Der Kuss des Todes
Originaltitel: The Hunger
Autor/Erscheinungsjahr: © Whitley Strieber, 1981
Verlag/Erscheinungsjahr der deutschen Ausgabe: © Wilhelm Goldmann Verlag München, 2002
Sprache: deutsche Übersetzung (Originalsprache: Englisch)
Seitenanzahl der deutschen Ausgabe: 414
Genre: Horror (manchmal zusätzlich auch Sci-Fi, Fantasy, Thriller und Liebesroman zugeordnet)
Wo gibt es das Buch zu kaufen? Die deutsche Übersetzung ist soweit ersichtlich nur mehr second-hand ersichtlich. Die englische Ausgabe ist nach wie vor im regulären Buchhandel erhältlich.

Ein Foto des Buch-Covers siehst du ganz am der Rezension von phantastik-couch.de (Aber Achtung: Die Rezension spoilert den Handlungsverlauf, einschließlich dem Ende!): https://www.phantastik-couch.de/titel/4730-der-kuss-des-todes/

2. Kurzinhalt

Vampirin Miriam leidet unter Einsamkeit: Sie ist die letzte ihrer Art und die Verwandlung von Menschen ist nicht so endgültig, wie erhofft. Als ihr aktueller Ehemann nach ein paar Jahrhunderten dem Tode nah ist, begibt sie sich auf die Suche nach einer Nachfolgerin. Ihre Wahl fällt auf eine Ärztin, die der Entschlüsselung des ewigen Lebens auf der Spur ist. Doch diese in ihre Fänge zu bekommen, ist schwieriger und gefährlicher als erwartet.

Hinweis um falsche Erwartungen zu vermeiden: Auch wenn Miriam auf der Suche nach der ewigen Liebe ist, ist das Buch keine Romance.

3. Meine Meinung zum Buch

Miriam ist eine sehr interessante Protagonistin: eine skrupellose femme fatale, die von Überlebenswillen getrieben, manipulativ und gewalttätig ist, und gleichzeitig auf bizarre Art sentimental und liebeshungrig. Sie weiß genau, was sie will und wenn sie es – oder die Person – nicht bekommt, holt sie es/ihn/sie sich mit Manipulation und Gewalt. Auch wenn man mit den Mitteln, die sie anwendet, um ihre Ziele zu erreichen, nicht einverstanden ist, so kann man ihre Motivation, ihre Angst vor dem Alleinsein und ihre Trauer angesichts des ständigen Verlusts sehr gut nachvollziehen.

Miriam ist keine klassische Vampirin, wie wir sie aus der Mythologie kennen, sondern gehört einer eigenen Spezies an. Sehr interessant finde ich hierbei die Ideen des Autors zur Entstehung von Vampirismus und dessen Zusammenhang mit Schlafforschung. (Wobei natürlich zu berücksichtigen ist, dass die Geschichte bereits über 40 Jahre alt ist)

Hunger – nicht nur wortwörtlich als Hunger nach Blut, sondern auch im metaphorischen Sinn, als Hunger nach Liebe, Macht, etc. –  spielt über das ganze Buch hinweg eine wesentliche Rolle. Dementsprechend ist auch der Originaltitel “The Hunger” um einiges treffender als der Titel der deutschen Übersetzung. Auch dem Schlaf kommt eine wichtige Bedeutung zu, die mir gut gefallen hat.

Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt: Aus Miriams Sicht; aus der Sicht ihres Ehemannes John, der auf tragische Weise erkennen muss, dass Miriams Versprechen des ewigen Lebens eine Lüge war; aus Sicht von Sarah, der Ärztin, die von Miriam manipuliert wird; und aus Sicht von Sarahs Ehemann Tom, der seine Frau beschützen will, aber nebenbei auch eigene Ziele verfolgt.

Während sich die Haupthandlung auf den Konflikt fokussiert, der zwischen Miriam, John, Sarah und Tom eskaliert, erfährt man über Rückblenden ein bisschen über Miriams Vergangenheit. Eine interessante Entscheidung ist hierbei, dass die Hauptgeschichte in der Vergangenheitsform erzählt wird, die Rückblenden hingegen im Präsens. Besonders gut gefällt mir bei den Rückblenden, dass auf eine Romantisierung der vergangenen Zeiten verzichtet wird und stattdessen die Brutalität des Alltags, Blut, Dreck und Gestank, schonungslos dargestellt werden.

Die Geschichte beginnt spannend und kann die Spannung über einen Großteil des Buches hinweg halten, auch wenn das Erzähltempo in der zweiten Hälfte etwas verloren geht. Da hätte Straffung gut getan. Es zahlt sich aber aus, diese Spannungs-Durststrecke durchzuhalten, denn das Finale entschädigt dafür voll und ganz. Gewalt ist passend zur düsteren Geschichte vorhanden, wird aber nicht zu stark in Szene gesetzt. Auch explizite Sexszenen gibt es eine ganze Reihe. Vereinzelt kommt auch sexuelle Gewalt vor.

Die Handlung hat leider ein paar Logiklöcher und an ein paar Stellen war mir Miriams Verhalten nicht nachvollziehbar. Problematisch finde ich weiters den unreflektierten Umgang mit negativen Klischees zu Bisexualität.

Fazit: “Der Kuss des Todes” ist trotz ein paar inhaltlicher Schwächen ein gelungener düsterer Mix aus Spannung und Sex, garniert mit einer gut dosierten Portion Grausamkeit und einer Brise Horror. Der problematische Umgang mit negativen Klischees zu Bisexualität trübt das Lesevergnügen jedoch.

[Grafik: (c) Tasty_Cat (Anastasia Usenko) via depositphotos.com (bearbeitet)]

Triggerwarnungen

Hinweis: Die von mir angeführten Triggerwarnungen sind nicht abschließend. Wenn es über die angeführten Thematiken andere Themen gibt, die dich triggern, erkundige dich bitte stets vor dem Lesen, ob diese Inhalte in den von mir vorgestellten Büchern vorkommen.

Triggerwarnung: s*xueller Missbrauch/Verg*waltigung, Tötung einer Minderjährigen

4. Hinweis zur Rezension

Ich habe meine Ausgabe des Buches selbst gekauft und ich erhalte keinerlei Gegenleistung für diese Rezension. Ich habe keinen Auftrag zur Rezensionserstellung erhalten und habe keine Kooperation mit Autor oder Verlag und stehe mit diesen auch in sonst keiner Verbindung.

5. Lust, über das Buch zu reden?

Kennst du das Buch? Wie gefällt es dir?

Hast du die Verfilmung des Buches gesehen? Was hältst du von dieser?

Falls du Lust hast, über das Buch zu reden, findest du hier meine Social Media Beiträge zu dieser Rezension:

Instagram: https://www.instagram.com/p/DP_k6z4CFOI/?igsh=MXdhcnQ5ZTluNTl4Mg%3D%3D

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