Übersicht
1. Buchdaten
Titel: I am legend
Autor: Richard Matheson © 1954
Verlag: Gollancz, Orion Publishing Group 2001
Sprache: Englisch (Es gibt deutsche Übersetzungen, zB “Ich bin Legende” von Heyne Verlag 2008)
Seitenanzahl: 160 (Taschenbuch)
Genre: Dystopie, Horror, Sci-fi
Wo ist das Buch erhältlich? Im regulären Buchhandel.
Auf der Website des Verlags siehst du ein Bild des Covers (neuere Auflage):
https://www.orionbooks.co.uk/titles/richard-matheson/i-am-legend/9780575094161/
2. Kurzinhalt
Nachdem eine Seuche alle Menschen außer ihm in Vampire verwandelt hat, versucht der letzte nicht-infizierte Mensch zu überleben und ein Heilmittel zu finden.
3. Meine Meinung zum Buch
Die Geschichte spielt in einer Zukunft, die für uns bereits Vergangenheit ist: Mitte/Ende der 70er Jahre. Sie beginnt mehrere Monate nach Zusammenbruch der Zivilisation durch eine Pandemie und wird in der 3. Person aus der Sicht von Robert Neville, dem letzten nicht-infizierten Menschen erzählt, der sich in seinem alten Haus vor den Vampiren verschanzt. Wie es zur Vampir-Pandemie kam, warum Robert als einziger Mensch immun gegen das Virus ist und weitere Hintergrundinformationen zu Roberts Leben und den Vampiren werden erst nach und nach im Laufe des Buches enthüllt. Falls für dich – wie für mich – anfangs so manches unklar ist (beispielsweise hat für mich zu Beginn des Buches das Verhalten der Vampire, die Roberts Haus belagern viele Fragen aufgeworfen): nicht verzagen, die meisten offenen Fragen werden im Laufe der Geschichte aufgegriffen und geklärt. Die Darstellung von Nevilles Verhältnis zu den weiblichen Vampiren und seine sexuelle Frustration fand ich anfangs gewöhnungsbedürftig, im Lauf der Geschichte wird auch dieser Aspekt verständlicher.
Einen Großteil der Geschichte nehmen Robert’s Versuche ein, durch Recherche und Experimente mehr über die Ursachen für die Stärken und Schwächen der Vampire und über die Verbreitung des Vampir-Virus herauszufinden; einerseits um effektivere Möglichkeiten zu finden, sie zu töten und andererseits, um ein Heilmittel zu finden, um jene Vampire, die noch nicht gestorben sind, zu heilen. [Das Buch unterscheidet zwei Arten von (teilweise zombie-ähnlichen) Vampiren: Jene, die noch einen Herzschlag haben und jene, deren Herz bereits aufgehört hat zu schlagen]. Im Rahmen dieser Experimente wird auch so mancher Vampir-Mythos auseinandergenommen.
Wer sich viele Action, Überlebenskampft und Kämpfe gegen die Vampire oder Spannung à la “The walking dead” oder “The last of us” erhofft, wird enttäuscht sein. Der Fokus der Geschichte liegt viel mehr darauf, wie Robert den Alltag in der postapokalyptischen Welt meistert, wie er mit der völligen Isolation, Hoffnungslosigkeit/Resignation, Verzweiflung und Angst angesichts seiner Lage, und Trauer umgeht, und wie er in der Suche nach einem Heilmittel eine Mission und einen Hoffnungsschimmer findet. Besonders gut gefallen mir Roberts innere Zwiegespräche, die vor Zynismus teilweise nur so triefen und dadurch die an sich trostlose Geschichte immer wieder mit Humor aufbrechen. Vereinzelt gibt es auch gesellschaftskritische Anspielungen.
Während Matheson bei Roberts Experimenten sehr ins Detail geht, verzichtet er in anderen Bereichen auf langwierige Beschreibungen. Trotz langsamen Erzähltempo hält er die Geschichte straff und reduziert inhaltliche Abschweifungen bzw. Nebenhandlungen auf ein Minimum. Dennoch – oder gerade deshalb – schafft er es, eine beklemmende, trostlose Atmosphäre zu erschaffen.
Und das Ende? Das ist nicht nur das beste Buchende, das ich seit langem gelesen habe, sondern auch eine Inspirationsquelle für philosophische Diskussionen.
Sympathie-Pluspunkt: Der bissige Seitenhieb auf Bram Stokers Roman “Dracula”.
Fazit: “I am legend” ist ein kompakter, lesenswerter Dystopie-Klassiker. Anstatt auf Action und Überlebenskampf liegt der Fokus der Novelle jedoch auf Alltag und Gefühlswelt des Protagonisten sowie auf seinen Experimenten zur Erforschung von Vampirismus. Das Ende zählt zu meinen All-Time-Favourites.

[Grafik: (c) Tasty_Cat (Anastasia Usenko) via depositphotos.com (bearbeitet)]
Und die Verfilmungen?
Das Buch wurde mehrmals verfilmt. Ich habe nur den Film “I am legend” mit Will Smith (Regie: Francis Lawrence; USA 2007) gesehen [Hier kannst du übrigens meine damalige Kritik zum Film nachlesen: https://www.uncut.at/community/user_forumseintrag.php?movie_id=2295&user_id=3950]. Dieser basiert zwar lose auf der Novelle, ersetzt jedoch die Vampire durch Zombies und ändert die Geschichte auch sonst stark ab. Das Ende hat mit dem Ende des Buches ebenfalls wenig gemein. Falls du also den Film gesehen hast und nicht allzu beeindruckt davon warst: Keine Sorge, die Novelle ist nicht nur viel besser, sondern vor allem auch anders.
4. Hinweis zur Rezension
Ich habe meine Ausgabe des Buches selbst gekauft und ich erhalte keinerlei Gegenleistung für diese Rezension. Ich habe keinen Auftrag zur Rezensionserstellung erhalten und habe keine Kooperation mit Autor oder Verlag und stehe mit diesen auch in sonst keiner Verbindung.
5. Lust, über das Buch zu reden?
Kennst du das Buch? Wie gefällt es dir?
Falls du Lust hast, über das Buch zu reden, findest du hier meine Social Media Beiträge zu dieser Rezension:
Instagram: [wird noch ergänzt]
Threads: [wird noch ergänzt]
