Übersicht
- Inhalt des Buches und meine Meinung dazu
- Buchdaten
- Hinweis zur Rezension
- Lust, über das Buch zu reden?
1. Inhalt des Buches und meine Meinung dazu
Bei diesem Buch handelt es sich um einen Sammelband ethnologisch-kulturwissenschaftlicher Beiträge über Vampire in unterschiedlichen Serien und Spielen sowie über gelebten “Vampyrismus”.
Einleitung
Die Einleitung gibt eine kurze (16-seitige) Übersicht über die Entwicklung der Vampire in Mythologie, Literatur und Film. Nach einem kurzen Exkurs über vampirähnliche Wesen weltweit, konzentrieren sich die Herausgeberinnen dabei auf den europäischen Vampir. In diesem Zusammenhang gehen sie auch auf den politischen Missbrauch der Bezeichnung sowie den Bedeutungswandel des Vampirs in Mythologie, Literatur und Film ein.
Die Einleitung ist sehr kompakt, aber informativ. Durch die ausführlichen Quellenangaben kann man bei Interesse leicht selber weiter recherchieren.
Abgeschreckt hat mich anfangs, dass in der Einleitung das Entstehungsdatum von Polidoris’ “The Vampyre” (1816) mit dem Veröffentlichungsdatum von Ossenfelders Gedicht “Mein liebes Mägdchen glaubet” (1748) verwechselt wurde. Da der Rest des Buches gut recherchiert wirkt, vermute ich, dass es sich hierbei “nur” um einen übersehenen Tippfehler handelt. Darüber hinaus sind mir zumindest keine offensichtlichen Fehler ins Auge gesprungen.
Die einzelnen Beiträge
Auf die Einleitung folgen fünf wissenschaftliche Arbeiten von Student:innen der Kulturwissenschaften der Philipps-Universität Marburg:
Franziska Peikert, B.A., analysiert den Vorgang des Gestaltwechsel von Vampiren zwischen menschlicher Gestalt und Vampirgestalt in den Serien “Buffy – Im Bann der Dämonen”, “being human” und “Shadowhunter”. Zur Veranschaulichung der besprochenen Metamorphosen sind im Beitrag Bildzitate aus den Serien enthalten, was für Leser:innen, die eine oder mehrere der besprochenen Serien nicht kennen, von Vorteil ist.
Sandra Schwarzmann, B.A., beurteilt die Serien “Buffy – Im Bann der Dämonen”, “Blood Ties – Biss aufs Blut” und “Van Helsing” aus feministischer Sicht.
Alexander Gerdes schreibt über das Pen & Paper Rollenspiel “Vampire – the Masquerade” mit Fokus auf die durch das Spiel entworfene vampirische Gesellschaftsstruktur und die Bedeutung des Triebverzichts für diese sowie unter Berücksichtigung der enthaltenen biblischen Bezüge.
Nils Bernd Michael Weber, B.A., untersucht die drei Computerspiele “The Count”, “Vampire: The Masquerade – Bloodlines” und “Vampyr” hinsichtlich der Darstellung von Vampiren in diesen Spielen. Das Hauptaugenmerk liegt hierbei auf den beiden erstgenannten Spielen. Abbildungen der Cover von “The Count” und “Vampire: The Masquerade – Bloodlines” sowie ein Screenshot zu letzterem, unterstützen die Ausführungen bildlich.
Alina Januscheck, B.A., gewährt mittels durchgeführter Interviews Einblicke in den Alltag zweier Frauen, die sich selbst als “Vampyre” bezeichnen – eine Frau, die kleine Mengen Menschenblut trinkt und eine Frau, die sich als Energie-Vampirin sieht. Im Gegensatz zu den anderen Beiträgen, wirkt dieser Beitrag für mich leider etwas oberflächlich und subjektiv gefärbt und gehen die Interviews nicht so sehr in die Tiefe, wie ich es mir gewünscht hätte.
Allgemein
Bei den Beiträgen handelt es sich um wissenschaftliche Arbeiten, die nicht für Laien aufbereitet sind, was sich im Schreibstil und einer Vielzahl verwendeter Fachbegriffe niederschlägt. Für Leser:innen, die mit wissenschaftlichen Texten nicht vertraut sind, sind die Texte daher wahrscheinlich sehr anstrengend zu lesen. Von Vorteil ist, dass Quellenangaben mit Fußnoten direkt im Text vermerkt werden und dass die zum jeweiligen Aufsatz gehörenden Literaturverzeichnisse direkt im Anschluss an den jeweiligen Aufsatz abgedruckt sind, was weiterführende Recherchen zu den behandelten Themen erleichtert.
Die Kenntnis der analysierten Serien und Spiele ist sicher von Vorteil, für das Verständnis der Analysen jedoch nicht zwingend erforderlich.
Was mir gefällt, ist, dass das Thema “Vampir” in den einzelnen Beiträgen aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet wird. Allerdings sind die gewählten Themen sehr speziell. Weiters konzentrieren sich die Analysen auf wenige Serien bzw. Spiele – was nachvollziehbar ist, da die Beiträge im Rahmen eines Uni-Seminars erstellt wurden und die Recherchezeit somit zeitlich begrenzt war. Die Beiträge sind somit nicht nur thematisch sehr eng gefasst, sondern auch hinsichtlich des analysierten Materials.
Insgesamt ist das Buch nur für Vampirfans geeignet, die ein Interesse an genau den behandelten Spezialthemen haben. Diese können sich jedoch über wissenschaftlich fundierte Einblicke anhand exemplarischer Serien bzw. Spiele freuen. Wer auf der Suche nach allgemeinen Informationen über Vampire ist, ist hier falsch.
Ist das Buch für dich geeignet?
Das Buch könnte dir gefallen, wenn du
- dich für die in den einzelnen Beiträgen behandelten Fragestellungen interessierst.
Das Buch ist nichts für dich, wenn du
- auf der Suche nach einem Buch mit allgemeinen Informationen über Vampire in Mythologie, Literatur, Film oder Spiel bist, oder du
- nicht gerne wissenschaftliche Texte liest
2. Buchdaten
Titel: Vampire
Untertitel: Zwischen Blutdurst und Triebverzicht
Herausgeberinnen: Marion Näser-Lather & Marguerite Rumpf
Verlag: © 2020 Büchner-Verlag eG, Marburg
Seitenanzahl: 172
Sprache: Deutsch
Wo gibt es das Buch zu kaufen? Im regulären Buchhandel
Auf der offiziellen Seite des Verlages findest du neben weiteren Infos zum Buch auch das Cover, das Inhaltsverzeichnis und eine 8-seitige Leseprobe (Einleitung):
https://www.buechner-verlag.de/buch/vampire/
3. Hinweis zur Rezension
Ich habe meine Ausgabe des Buches selbst gekauft und ich erhalte keinerlei Gegenleistung für diese Rezension. Ich habe keinen Auftrag zur Rezensionserstellung erhalten und habe keine Kooperation mit Herausgeberinnen, Autor:innen oder Verlag und stehe mit diesen auch in sonst keiner Verbindung.
4. Lust, über das Buch zu reden?
Kennst du das Buch? Was hältst du davon?
Falls du Lust hast, über das Buch zu reden, findest du hier meine Social Media Beiträge zu dieser Rezension:
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